Ich habe heute in einem online Fragen und Fatwa Buch Imam Khameneis nachgelesen, und bin auf die folgende Frage und dazugehörige Antwort gestoßen:
Frage 183: Ist es erlaubt, mit dem Spermium eines fremden Mannes eine Frau künstlich zu schwängern, da ihr Mann nicht zeugungsfähig ist? Antwort: Es ist erlaubt, eine Frau mit dem Spermium eines fremden Mannes künstlich zu schwängern. Jedoch muss man sich von den anderen unerlaubten Dingen wie berühren oder ansehen fernhalten. Auf jeden Fall ist das erzeugte Kind das Kind des Spermiumbesitzers. [übersetzt]
Danach las ich in den Risalas von Imam Khomeini (r.a.) und Seyyed Sistanis nach. In beiden stand folgendes drinnen: Fatwa Imam Khomeini und Imam Sistani: Die Samen eines fremden Mannes dürfen nicht in die Gebärmutter einer Frau eingesetzt werden. Ganz egal, ob die Frau damit einverstanden ist oder nicht, ob die Frau verheiratet ist oder nicht, oder ob ihr Ehemann damit einverstanden ist oder nicht. [übersetzt] Nun stellt sich die Frage, ob das Injizieren eines fremden Samens in den Uterus der Frau erlaubt oder Zina ist? Bitte versteht mich da nicht falsch, ich will keinesfalls Imam Khamenei kritisieren, aber ich glaub, diese Frage muss geklärt werden.
hm, das ist doch Nr. 194, und noch dazu etwas unvollständig übersetzt.
F. 194: Ist das Befruchten der Ehefrau eines Mannes, der unfruchtbar ist, mit dem Samen eines fremden Mannes durch Einführung des Samens in die Gebärmutter erlaubt?
A: Es gibt an sich religionsrechtlich kein Hindernis dazu, die Frau mit dem Samen eines fremden Mannes zu befruchten, aber man ist verpflichtet, die verbotene Einleitung, wie das verbotene Betrachten, (die verbotene) Berührung und Anderes zu unterlassen. Und wenn ein Kind durch diese Methode gezeugt wird, wird es in jedem Fall nicht an den Ehemann angeschlossen, sondern an den Spender des Samens und an die Frau, die Eigentümerin der Gebärmutter und des Eis ist.
Aber in solchen Fällen soll man die Vorsichtsmaßnahmen bei den Angelegenheiten bezüglich Erbe und Ruf bezüglich Ehre beachten.
Mit anderen Worten, das Kind gehört dem Samenspender und nicht dem Mann der Frau, und außerdem darf er die Frau nicht irgendwie berrühren oder ansehen, es muss also völlig künstlich geschehen. Imam Khamenei nennt es natürlich nicht Zina, sonst würde er das rundheraus verbieten, weist aber ausdrücklich auf die eventuell damit verbundenen Probleme in einer traditionellen Gesellschaft hin.
Siehe hier auf türkisch: Soru 183: Yabancı bir erkeğin spermini, çocuğu olmayan bir erkeğin eşinin rahmine yerleştirmek yoluyla hamile olmasını sağlamak caiz midir? Cevap: Yabancı bir erkeğin spermiyle yapay yöntemle kadının döllenmesinin şer'an sakıncası yoktur. Fakat bu işi yaparken ön hazırlıklar sırasında şer'an haram olan bakmak ve dokunmak gibi haramlardan kaçınmak gerekir. Her halükarda, bu yöntemle dünyaya gelen bebek o kadının kocasına ilhak olmaz; bu bebek spermin sahibine ve yumurtacıkla rahim sahibi olan kadına ilhak olur.
Auf Türkisch mag das sein, dann sind einige weggelassen worden, auch in der deutschen Übersetzung, die aber nach und nach ergänzt wurden. Es gibt einige Fragen dort, die man für Europa nicht für passend gehalten hat, so kommt die unterschiedliche Zählung zustande. Und wie gesagt, der letzte Satz bezüglich Ehre usw. wurde schlicht weggelassen. Wer hat denn das übersetzt??
Außerdem, es gibt Fragen, die Imam Khamenei anders bewertet als Imam Khomeini oder Ayatullah Sistani. Vor allem Fragen aus der modernen Medizin zählen teilweise dazu.
Aber die moderne Medizin kann doch auch nicht den Ruf oder die Ehre retten oder? Nach deinen Aussagen weist er hin, dass es Schaden könnte. Aber der Widerspruch lässt mir keine Ruhe. Ich mein, er schreibt, es wäre erlaubt. Der Vater des Kindes ist jedoch der Samenspender, das Kind aber erbt wiederum nichts von ihm, sondern von dem Gatten der Frau.
Aber die moderne Medizin kann doch auch nicht den Ruf oder die Ehre retten oder? Nach deinen Aussagen weist er hin, dass es Schaden könnte. Aber der Widerspruch lässt mir keine Ruhe. Ich mein, er schreibt, es wäre erlaubt. Der Vater des Kindes ist jedoch der Samenspender, das Kind aber erbt wiederum nichts von ihm, sondern von dem Gatten der Frau.
er meint das so, zumindest verstehe ich das so, dass es zwar - theoretisch - erlaubt ist, aber dass es nach den ungeschriebenen Gesetzen problematisch sein könnte von wegen Ruf und Ehre der Frau usw. , und gleichzeitig wird auch darauf hingewiesen, dass der Mann der Frau nicht der rechtmäßige Vater des Kindes ist und das Kind deswegen auch nicht von ihm erben kann. So eine Maßnahme zieht also einige Komplikationen nach sich, deswegen ist es aber noch nicht gleich haram.
Da das Kind ja dem Samenspender zugeordnet wird, ist er dann automatisch der rechtmäßige Vater und das Kind wird von ihm erben, also dem Samengeber.
Der Ehegatte der Frau ist dann nur der "Pflegevater" und das Kind hat kein Recht auf sein Erbe.
Das ist ganz klar und eindeutig.
Doch hält Sayyid Khamenei es auch genauso eindeutig für bedenklich.
Wie Schwester Fatima schon sagte, manche Dinge können sich durch den Fortschritt schon mal ändern. Aber Zina ist es auf keinen Fall, denn Zina bedeutet ein Zusammensein von Mann und Frau, das ja bei einer künstlichen Befruchtung nicht stattfindet. Da muss man schon auf die genaue Definition der Wörter achten.